Forstwirtschaft

Aufgabe der Forstwirtschaft ist die Versorgung der Holzindustrie mit Holzwaren. Die größten Holzindustrien in Värmland sind Sägewerke, Zellstoff, Papier- und Pappeindustrie. Das sind für Schweden und Värmland wichtige Branchen mit hohem Exportwert.

Värmland ist eine Waldprovinz. Die Landfläche besteht zu 87 % aus Waldgebieten. Die Gesamtfläche beträgt 1,75 Millionen Hektar. Von diesen werden 1,3 Millionen Hektar Waldfläche produktiv genutzt. Für die Forstwirtschaft nicht nutzbar (Moor und Fels) sind gut 0,2 Millionen Hektar. Die landwirtschaftliche Nutzfläche beträgt lediglich 0,12 Millionen Hektar.

In Värmland befindet sich nahezu der gesamte Nutzwald in Privatbesitz. In bestimmten Teilen der Provinz dominieren Holzunternehmen (34 % des Gebiets). In anderen Bereichen sind die Besitzverhältnisse ganz unterschiedlich. Ca. 20.000 Personen besitzen 61 % des Waldgebiets. Weniger als 5 % des Nutzwaldes in der Provinz sind öffentliches Eigentum. Das ist im Vergleich zum übrigen Schweden ein sehr geringer Anteil.

Seit den 1950er-Jahren ist das Kahlschlagprinzip die dominierende Form der Forstwirtschaft. Das bedeutet, dass alle Bäume auf einer Fläche gleichzeitig abgeholzt werden. Danach wird der Boden aufbereitet und neu bepflanzt. Die Umlaufzeit beträgt 80-100 Jahre. In diesem Zeitraum führt der Waldbesitzer Anpflanzung, Roden, Auslichten und Abholzen durch. Fichte und Kiefer sind die dominierenden Baumarten in der Forstwirtschaft.

  • Vandring över hygge med kulturstubbar
    Vårvandring på nyligen avverkat hygge, med kulturstubbarna längs leden.

In Schweden existieren zwei gleichgestellte, forstpolitische Ziele: das Produktions- und das Umweltziel. In der modernen Forstwirtschaft gilt Folgendes aus Rücksicht auf die Naturumgebung und das Freizeitleben:

  • Äste, Wurzeln und Spitzen werden beim Abholzen zurückgelassen. Häufig wird dies als unordentlich empfunden. So verbleiben jedoch fast alle Nährstoffe im Wald.
  • Die Maschinen sind groß und schwer. Um Fahrschäden am Boden zu vermeiden, werden in feuchten Bereichen Reisigmatten ausgelegt. Am besten ist es, mit großen Maschinen zu fahren, wenn der Boden gefroren ist.
  • Pfade müssen geschützt und dürfen nicht beschädigt oder zerstört werden. Hohe Stümpfe werden an Wanderwegen belassen. So wird der Weg markiert und der Maschinenführer kann ihn nicht versehentlich befahren. Hohe Stümpfe werden auch zur Markierung und zum Schutz von Kulturresten genutzt. Gleichzeitig sind sie eine wertvolle Ergänzung an totem Holz, das für die biologische Vielfalt wichtig ist.
  • Um Wasserläufe und Seen werden Schonbereiche belassen. Schonbereiche existieren häufig auch am Rand des abgeholzten Bereichs, so dass die Ränder unregelmäßig erscheinen.
  • Die Forstverwaltung strebt im Vergleich zu vergangenen Jahrzehnten die Abholzung kleiner Flächen an.

Es bestehen Probleme mit der Forstwirtschaft, und sie wird auch kritisiert. Es wurden jedoch bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die negativen Folgen einzuschränken.